Mein Favorit Dezember 2009:

Schwarzwild

Das Schwarzwild ist auf dem Vormarsch. Die Häufung milder Winter und Veränderungen in der Landwirtschaft sind wesendliche Gründe. Eine Bache kann bei einem Wurf bis zu zehn Frischlinge in die Natur setzen. Bei mildem Witterungsverlauf ist die Todesrate durch Tiefschnee und Frost bei den Frischlingen sehr gering. Außerdem fehlt es an natürlichen Feinden. Die Zunahme an großen Maisschlägen in der Landwirtschaft bietet dem Schwarzwild ideale Einstände. Sie finden Schutz und bestes Futter, und sind kaum wirkungsvoll zu bejagen.

Mein Favorit November 2009:

Geparde auf der Jagd

Das schnellste Säugetier auf unserem Planeten setzt bei der Jagd auf Geschwindigkeit. Damit müsste also jede Beute zu haben sein. Aber dem ist nicht so. Man schätzt, dass nur jeder zehnte Versuch erfolgreich ist. Woran liegt das? Die hohe Geschwindigkeit lässt sich nur in einer offenen Grasfläche erreichen. Da kann die Beute den Jäger schon früh wahrnehmen, und der Gepard kann nur einige hundert Meter mit dieser Geschwindigkeit laufen. Der Vorsprung der Beute ist also entscheidend und die Fähigkeit, Haken zu schlagen. Ganz junge Tiere und trächtige Tiere sind häufiger Beute der Geparden. Gepardinnen jagen meist alleine. Gepardenbrüder aus einem Wurf bleiben oft mehrere Jahre zusammen. Sie jagen gemeinsam und haben mehr Erfolg.

Mein Favorit Oktober 2009:

Büffel und Löwe

Die Rollen scheinen eindeutig verteilt zu sein: Der afrikanische Büffel ist das beliebte Beutetier der afrikanische Löwen. Aber die afrikanischen Büffel sind sehr wehrhafte und im Gefahrenfall sehr aggressive Tiere. Ich habe Büffel beobachtet, die zogen ruhig äsend dicht an Löwenrudeln vorbei. Sie waren sich wohl ihrer Stärke bewusst. Ich konnte aber auch, wie auf diesem Bild zu sehen, beobachten, dass einzelne oder Gruppen von Büffeln vorbeiziehende Löwen intensiv angriffen und in die Flucht schlugen. Die Stärke der Büffel kommt aus der Organisation der Herde. Die starken Bullen halten sich am Rand der Herde auf und sind auf Verteidigung und Angriff programmiert. Einzelne schwache und kranke Tiere, die außerhalb der Herde ziehen, haben aber bei einer Löwenattacke keine Chance.

Mein Favorit September 09:

Gnu und Krokodil im Mara-River

In diesem Jahr habe ich erstmals deutliche Aktivitäten der Krokodile im Mara Fluss beobachten können, als die Gnuherden in Richtung Serengeti den Fluss überquerten.

Wenn sich am Ufer eine Herde sammelte, bewegten sich die Krokodile langsam zur Flussmitte. Mit dem Beginn des Crossing schwammen sie gegen den Strom sehr langsam auf die Tiere zu. Sie kamen den Tieren bis auf Zentimeter nahe ohne sofort zu schnappen. Die Gnus und Zebras schienen die Krokodile - soweit sie über Wasser zu sehen waren - wohl zu bemerken. Sie wichen ihnen aus oder übersprangen sie. Die erfolgreichen Beutestöße der Krokodile erfolgten meist von unter Wasser. Der Überlebenskampf der Beutetiere über und unter Wasser zog sich erstaunlich lange hin. Manche entkamen sogar.

Mein Favorit August 09:

Hinterm Haus

Hinter meinem Haus ist eine Wiese, die als Kuhweide genutzt wird. In etwa 160 m beginnt der See einer Auskiesung. Das Wasser lockt viel Leben an. Zuerst stellten sich Nilgänse ein. Doch bald waren die Graugänse in der Überzahl. 150 – 200 von ihnen sammeln sich manchmal. Beide Arten vertragen sich gut. Aber auch Hasen, Rehwild, Füchse, Graureiher, Bussarde und Saatkrähen sind ständig anzutreffen. Zwischen ihnen taucht immer mal wieder eine der streunenden Hauskatzen auf, hier mit Halsband und Wühlmaus. Die Gänse halten zu den Katzen einen Mindestabstand von ca. 5 Metern, und auch die Hasen sind sehr aufmerksam, flüchten aber nicht.

Mein Favorit Juli 09:

Kopfstand.

Ein Buckelwal im Prince William Sound, Alaska, steht Kopf. Die Buckelwale, die in Alaska anzutreffen sind, legen im Laufe eines Jahres viele tausend Kilometer bis zu den Hawaii Inseln zurück. Sie schwimmen meist dicht unter der Wasseroberfläche. Wenn sie dann zum Aus- und Einatmen mit den „Nasenlöchern“ kurz über Wasser erscheinen, ist ihre Atemluft oft wie eine Dampffontäne zu sehen. Der bekannteste Anblick aber geschieht, wenn der Buckelwal abtaucht. Dann macht er einen Buckel, und dabei kommt die Schwanzflosse, die Fluke, ein bis anderthalb Meter aus dem Wasser. Die Fluke mit dem ablaufenden Wasser ist ein viel gesehenes Fotomotiv. Viel seltener kommt es vor, dass ein Buckelwal wie in diesem Bild längere Zeit einen „Kopfstand“ macht und die Fluke wie eine Riesenblume über dem Wasser zeigt. Forscher haben herausgefunden, dass die männlichen Buckelwale in dieser Stellung sehr intensiv singen. Die helle Zeichnung auf der Unterseite ist so einmalig wie ein Fingerabdruck.   

Mein Favorit Juni 09:

Eistor in der Disco-Bucht

Der Sermeq Kujalleq Gletscher, der in den Ilulissat Eisfjord mündet, produziert auf der nördlichen Halbkugel die größte Eismenge. Auf einer Breite von sieben Kilometern drücken täglich 20 Millionen Tonnen Eis in den Eisfjord. Der Gletscher bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von fast einem Meter pro Stunde. Es brechen unvorstellbar große Eisblöcke ab, die dann zum Sommer langsam durch den Eisfjord in Richtung Disco-Bucht treiben. Dabei zerbrechen sie zum Teil, aber einige Riesenbrocken erreichen das tiefe Wasser und werden von Wind und Strömung nach Süden getrieben. Einige erreichen die Schifffahrtswege im Nordatlantik. Diesen Riesenbogen habe ich am 13. Juni fotografiert. Am 16. Juni nachmittags kam ich wieder mit dem Boot vorbei, da war der obere Teil des Bogens nur noch ganz dünn. Als ich um Mitternacht wieder vorbeikam, war der Bogen eingestürzt. Einige tausend Tonnen Eis sind abgestürzt. Die Flutwelle, die dabei entsteht, ist für kleinere Boote in weitem Umkreis sehr gefährlich.

Mein Favorit Mai 09:

Eis auf Island

In der zweiten Maihälfte war ich mit meinem Bruder erneut auf Island. Im Vergleich zum Vorjahr hatten wir durchweg sonniges Wetter mit guter Fernsicht und in den Bergen lag noch viel Schnee. Auf dem ca. 15 Quadratkilometer großen  Gletschersee, dem Jökulsarlon, wechselten täglich die Eisblöcke und die Farbspiele im Eis. Windstille auf Island ist eher selten, und so habe ich die fast komplette Spiegelung der Eisblöcke aufmerksam beobachtet und festgehalten.

Mein Favorit April 09:

Märzenbecher

Um eine „Immer-dabei-Kamera“ zu haben, habe ich mir die Canon Powershot SX 1 IS gekauft. Sie hat Foto- und Videofunktion. Der Brennweitenbereich 5-100 mm entspricht bei Kleinbild etwa 28-560 mm. Die kurze Brennweite von 5 mm eröffnet besondere Perspektiven. Dies habe ich erstmals genutzt, als ich Märzenbecher fotografierte. Das ausklappbare Display ermöglicht eine ungewöhnliche Kameraposition, und die kurze Brennweite bewirkt eine extreme Tiefenschärfe. So entsteht ein Bild aus der „Ameisen-Perspektive“.

Mein Favorit März 09:

Moschus-Ochsen auf Grönland

Anfang März hatte ich drei Tage Gelegenheit, diesem urigen Wild auf Grönland zu folgen. Die erste Nacht am Rande des Inlandeises war sehr kalt- minus 40 Grad. Die Tage waren strahlend sonnig, und das Thermometer stieg auf minus 20 Grad. Die Tiere werden sehr stark von Berufsjägern bejagt (ca. 1000 Stück in der Region erlegt, Bestand etwa 5000). Das Fleisch wird überwiegend exportiert. Unter diesen Umständen war ich erfreut, dass ich in den hochgelegenen Regionen noch eine kleine Herde fand, die nicht so sehr unruhig war. Große Steinbrocken boten meist eine gute Deckung. Strahlende Sonne auf fast schwarzen Tieren in einer Schneelandschaft ist für jede Kamera eine große Herausforderung. Aber Temperaturen zwischen minus 20 und minus 30 Grad sind auch nicht so ohne. Elektronik, Mechanik und Batterie der 5 D Mark II setzten nicht einmal aus, bei der 40 D ging die Stromversorgung schnell in die Knie. Das ließ sich durch Batteriewechsel beheben.

Mein Favorit Februar 09:

Weißkopfseeadler mit Beute.

Am 13. Januar 2009 starb Jean Kean im Alter von 85 Jahren. Sie war die „Eagle-Lady“ vom Homer-Spit auf der Kenai Halbinsel, Alaska. Sie lebte in einer sehr einfachen Unterkunft am Strand. Über 30 Jahre hat sie dort in den Wintermonaten den Weißkopfseeadlern zusätzliches Futter in Form von Fischbeifang zukommen lassen. Etliche Adler werden mit ihrer Hilfe die Winter überlebt haben. Das Engagement der Eagle-Lady war bei einigen Naturschützern und den örtlichen Behörden von Homer nicht gern gesehen. Mit dem Tod der Eagle-Lady, spätestens aber 2010 sollte das Zufüttern beendet sein. Nun starb sie in diesem Jahr, und damit geht im März diese einmalige Gelegenheit zu ende. Man schätzt, dass mehr als 80% aller Aufnahmen von Weißkopfseeadlern auf dem Homer-Spit  entstanden sind. Eine besondere Herausforderung an den Fotografen und seine Ausrüstung waren immer die im rasenden Flug vorbei fliegenden Adler, besonders, wenn sie sich die Beute streitig machten.

Mein Favorit Januar 09:

Winter auf der Velmerstot

Anfang Januar hatten wir einige sehr schöne Wintertage mit einer guten Schneedecke und Temperaturen bis 20 Grad unter Null. Auf der Preußischen Velmerstot (468 m über NN), dem höchsten Punkt von Teutoburger Wald/Egge gab es bis vor einigen Jahren eine Raketen/Radarstation. Diese wurde abgebaut und man hat dort einen Aussichtsturm errichtet. Von der oberen Plattform hat man bei entsprechender Wetterlage einen tollen Rundumblick auf Wälder, Berge, Städte und Felder. Man kann bei klarem Wetter Wiehengebirge, Süntel, Köterberg, Solling, Sauerland und Haarstrang sehen. Das sind immerhin 40 – 60 Kilomerter.