Mein Favorit Dezember 06:

Die große Wanderung

In dem Gebiet Serengeti-Masai Mara bewegt sich im Laufe eines Jahres ein riesiger Kreisel einmal in die Runde. Der Kreisel besteht aus mehreren Millionen Tieren, die dieses Gebiet im Uhrzeigersinn durchwandern. Ihr Antrieb ist die ständige Suche nach frischer Äsung. Diese ist wieder abhängig vom Regen und der ist wiederum abhängig vom jahreszeitlichen Sonnenstand. Daher kann man wohl sagen, dass die Sonne diesen größten "Säugetier-Kreisel" auf unserer Erde antreibt. Auf ihrer Wanderung nach Norden in das Gebiet Masai Mara in Kenya überqueren die meisten der Tiere (über 90% sind Gnus) den Mara-Fluss auf dem Hin- und auf dem Rückweg. Die Steilufer sind an einigen Stellen 10 - 15 Meter hoch. Und wenn sich Hunderte und manchmal Tausende das steile Ufer hinunterstürzen, kommt es für Tiere und Fotografen zu dramatischen Scenen. Etliche Tiere überleben diese Überquerung nicht. Der Verlust durch Krokodile scheint mir dagegen vergleichsweise gering zu sein.

Mein Favorit November 06:

Löwen in der Masai Mara

In der Masai Mara waren im Oktober viele tausend Gnus auf der Wanderung in Richtung Serengeti. Die Gnus sind häufig Beute der Löwen. Es sind zu der Zeit viele Löwen zu beobachten. Wenn sich die Löwen paaren, zieht sich ein Paar für vier bis fünf Tage vom Rudel zurück. Zwei- bis dreimal pro Stunde kommt es zu einer Paarung, die zehn bis zwanzig Sekunden dauert, eine anstrengende Zeit für das Paar. Am Ende der Paarung kommt es für zwei bis drei Sekunden zu einer „Aktion-Scene“, die ich in diesem Bild festgehalten habe.

Mein Favorit Oktober 06:

Leopard und Vollmond

Ende September/Anfang Oktober war ich für neun Tage in der Masai Mara und dann noch vier Tage im Samburu NP. In der Masai Mara waren riesige Gnu-Herden auf der Wanderung in die Serengeti und überquerten zu Tausenden den Mara-Fluss. Es gab sehr viele Löwenbegegnungen, aber die Leoparden waren das Besondere. Vor allem bei den Fahrern kam Spannung auf, wenn Leopard in Aussicht stand.

Zu diesem Bild: Als wir am Nachmittag im Samburu NP rausfuhren, standen an die dreißig Fahrzeuge um einen trockenen Baum, auf den ein Leopard sich zurückgezogen hatte. Es war kein Ran- oder Durchkommen. Als wir von der Pirschfahrt zurückkamen – die Sonne war gerade hinter dem Horizont verschwunden – fuhren wir noch einmal zu dem Baum. Die Fahrzeuge waren nicht mehr da, wohl aber der Leopard. Der Vollmond ging hinter dem Baum auf und mit ISO 1600, dem kleinen eingebauten Blitzlicht der EOS 30D und der Verschlusszeit 1/15 sec. war diese Aufnahme möglich. Objektiv: EF 100-400 IS.

Mein Favorit September 06:

Kranich-Altvogel mit Nachwuchs


… da war es nur noch eins! In der Regel schlüpfen im Mai zwei Jungvögel. Sie verlassen sofort mit den Eltern das Nest und werden durch „Dick und Dünn“ geführt ständig auf der Suche nach guter Nahrung. In fünf Monaten müssen die Jungvögel in der Lage sein, den weiten Flug in die Winterquartiere in Frankreich und Spanien zu schaffen. Bei ihrer täglichen Nahrungssuche sind die Jungvögel sehr gefährdet. Die Altvögel sind zwar sehr aufmerksam und schlagen auch mit ausgebreiteten Schwingen einen Fuchs in die Flucht. Doch immer wieder kommen Jungvögel um. Manchmal ziehen die Altvögel auch ohne Nachwuchs in die Winterquartiere.

Mein Favorit August 06:

Feisthirsch

Ende Februar - Anfang März werfen die starken Rothirsche ihr Geweih ab. Sofort beginnt der Aufbau des neuen Geweihs. Unter einer Basthaut verlaufen die Blutbahnen. Sie sorgen dafür, dass an der Spitze der Geweih-Enden Knochensubstanz angelagert wird. Nach ca. vier Monaten ist der Geweihaufbau beendet, die Basthaut trocknet ein und Mitte Juli fegen die Hirsche in drei bis vier Tagen die Basthaut ab. Sie „schlagen“ ihr Geweih an Weichhölzern, Gebüsch und in der erdnahen Vegetation. Je nach Pflanzensaftfarbe bekommt das Geweih eine unterschiedliche Farbe. Die Spitzen der Enden werden durch das Schlagen immer heller „geschliffen“ und leuchten bei bestimmtem Licht wie Kerzen. Nach dem Fegen lösen sich die großen Hirschrudel langsam auf, die Hirsche werden heimlicher und legen Reserven (Feist) für die im September beginnende Brunft an.

Mein Favorit Juli 06:

Graureiher landet

Nordöstlich von Lyon findet man eine bemerkenswerte Landschaft. Sie ist flach, leicht wellig. Der Boden besteht aus Lehm, Kiesel und Kies, -zurückgeblieben nach der letzten Eiszeit. Bereits im Mittelalter haben Mönche den Bauern beigebracht, künstliche Teiche und Seen anzulegen. So sind viele hundert Teiche angelegt worden, die über ein ausgefeiltes Kanal- und Schleusensystem ge- und entwässert werden. Das Besondere ist, dass nach drei bis vier Jahren Fischzucht die Teiche abgelassen werden und im folgenden Jahr Getreide angebaut wird. Der Boden ist dann natürlich sehr gut gedüngt. Das Wasser ist sehr flach, und man kann in einem schwimmenden Tarnzelt sich langsam auf den Knien fortbewegen. Die Wasservögel haben bei sachgemäßer Nutzung des Tarnzeltes eine geringe Fluchtdistanz und bieten dem Fotografen aus 20-30 cm Höhe gute Motive.

Mein Favorit Juni 06:

Kranichpaar mit Jungvögeln

Wenn im März/April die Kraniche aus ihren Winterquartieren in Frankreich und Spanien nach Norddeutschland zurückkehren, beginnen sie mit ihren Balztänzen und suchen einen geeigneten Platz für ihr Nest. Sie bevorzugen kleine Grasinseln in flachen (20 – 50 cm) Gewässern. Dort fühlen sie sich am besten geschützt. Wenn in der ersten Maihälfte die Jungen schlüpfen, gehen sie sofort mit den Eltern auf Nahrungssuche. In den ersten Tagen füttern die Altvögel ihre Jungen mit allerlei Insekten, aber schon bald suchen die kleinen Kraniche den größten Teil ihrer Nahrung selbst. Sie brauchen viel und gute Nahrung, denn bis zum Oktober müssen sie nahezu die Größe ihrer Eltern erreicht haben. Dann beginnt für sie ihr erster langer Flug in die Winterquartiere.

Mein Favorit Mai 06:

Rotschenkel in Balzstimmung

Mitte Mai auf Texel - da ist was los! Alle Vögel sind in Balz- und Brutstimmung. Auf Texel bieten sich dem Fotografen ideale Bedingungen. Die Straßen, die an den Gewässern entlang laufen, lassen ein ungestörtes Fotografieren vom Auto aus zu, weil parallel zur Fahrbahn meist noch ein genügend breiter und fester Streifen vorhanden ist, auf dem man parken bzw. sich langsam mit dem Auto bewegen kann. Die Vögel sind durch einen schmalen Wasserstreifen von den Autos getrennt und zeigen so gut wie keine Scheu vor den Menschen, d.h. man kann sich auch neben das Auto in seinen Klappstuhl setzen und das Geschehen in Ruhe verfolgen. Die große Anzahl Vögel und die begrenzten Nistmöglichkeiten führen immer wieder zu Aktionsszenen und die Jahreszeit (Mitte Mai) bietet häufig die Kopula als Motiv.

Mein Favorit April 06:

Birkhahn am Balzplatz

In Schweden hielt sich der Winter in diesem Jahr besonders lange. Nördlich des Siljansee lag in der zweiten Aprilhälfte der Schnee noch höher als einen Meter und die Seen waren noch vereist und verschneit. Aber es setzte Tauwetter ein, und es war sehr mühsam, an die Balzplätze der Birkhähne zu kommen, denn wenn man mit Ausrüstung tief in den Schnee einsackte, waren 100 m Anmarsch schon eine Herausforderung. Zum Glück hatte Hilmar Wichmann gute Scooter zur Verfügung und zog uns auf angehängtem Schlitten nachts zwischen zwei und drei Uhr zu den weiter gelegenen Balzplätzen.

Mein Favorit März 06:

Graureiher auf dem Peenestrom

Der strenge Frost im Januar hatte alle Süßwasserflächen bei Usedom mit einer dicken Eisschicht überzogen. An der Peenebrücke bei Wollgast standen die Angler auf dem Eis und zogen erstaunlich viele kleine Barsche aus den Eislöchern. Ab und zu warfen sie einen kleinen Fisch weg, und hungrige Graureiher stürzten sich auf die willkommene Beute. 50-100 Graureiher hatten sich eingefunden. Wir kauften in einer Fischfabrik eine größere Menge Heringe. Die Reiher waren dankbare Abnehmer und lieferten uns beim Streit um die Beute herrliche "Tänze". Kurze Belichtungszeiten und schnelle Kameras waren angesagt, um die Einzelheiten festzuhalten. Die richtige Kombination war die Mark II mit dem 2,8/300.

Mein Favorit Februar 06:

Seeadler auf Usedom

Die Gesamtzahl der Seeadler in Deutschland nimmt zu. Auch die Zahl der Horste und die Zahl der Jungvögel, die die ersten kritischen Monate überleben, haben zugenommen. Daraus kann man vorsichtig schließen, dass sich die Lebensbedingungen für den größten deutschen Greifvogel in den vergangenen Jahren verbessert haben. Die Chancen für die Naturfotografen steigen mit dem aufziehenden Winter. Wenn die Wasserflächen zufrieren, sind die Fische nicht mehr so gut zu fangen.Sie nehmen darum jeden gefangenen Fisch und anderes Luder gerne an. Es hängt nun davon ab, wie geschickt die Fische ausgelegt bzw. angeboten werden. Aus dem Ansitz heraus ist oberste Regel: Keine Bewegung des Objektivs bevor der oder die Adler sich intensiv mit der "Beute" beschäftigen. Gute Folgemotive sind sämtliche Rabenvögel, Bussarde und Füchse.

In diesem Jahr waren wegen der vorangegangenen Kältewelle alle Süßwasserflächen mit einer dicken Eisschicht überzogen. Das hat offensichtlich dazu geführt, dass viele Seeadler in andere Gegenden gezogen waren. Die Zahl der Adler vor Ort war deutlich niedriger als im Vorjahr. Entsprechend verringerten sich die Chancen für Seeadlerfotos. Wir wurden aber reichlich entschädigt durch die große Anzahl hungriger Graureiher, die das Anfüttern mit Fischen mit herrlichen Aktionsscenen lohnten. (siehe: Graureiher)

Mein Favorit Januar 06:

Kraniche in Spanien

Die Kraniche aus Mittel- und Nordeuropa ziehen im November in die wärmeren Gefilde nach Südwesteuropa. Viele bleiben in Frankreich, aber die meisten fliegen nach Spanien.

In den gering besiedelten Gebieten Zentralspaniens gibt es ausgedehnte, alte Kulturflächen. Ursprünglich waren es Weidegebiete, die sehr licht mit Steineichen bewaldet sind. Zunehmend werden die mageren Weideböden mit EU Hilfe in Getreidefelder umgewandelt. Die Kraniche mögen ebenso wie die schwarzen „Halbwildschweine“ – Lieferanten des bekannten Serano-Schinkens – die Eicheln der Steineichen sehr gerne. Die Kräuterwurzeln der Weideflächen und das frisch sprießende Getreide sind eine weitere Äsung für die Kraniche. Im Laufe des Februars ziehen sie wieder nördlich und erreichen im März/April wieder Norddeutschland und Nordeuropa.